Mein Körper und ich

Ich lebe seit 30 Jahren in diesem Haus. Das Haus namens „Körper von Milena“. Wenn wir es weiterhin als Haus betrachten, dann stellt sich die Frage: In welchem Zustand befindet sich das Eigenheim? Ist es ein wohnliches, sauberes, in Takt -Zuhause, eine Oase des Wohlfühlens oder gleicht es einer Ruine, die kaum bewohnbar ist? Die Basis ist ein super Fundament. Mein Haus ist praktisch.

Du bist zu sehr im Kopf und willst eine Geschichte erfinden. Lass los und sprich mit deinem Körper. Tue es nicht für die anderen, sondern für dich selbst. Dein Körper ist dein Kapital, dein Potenzial. Du brauchst ihn. Jeder Tag ist ein Geschenk von ihm an dich. Er tut alles für dich. Das Einzige was er braucht, ist deine Wertschätzung und deine Liebe – bedingungslos.

Der Körper ist ein Geschenk, oder?

Du siehst in ihm eine selbstverständliche Ressource. Das ist er nicht. Er ist ein Geschenk. Jeder Atemzug ist ein Geschenk. Ich sehe ihn, seine Schönheit, unabhängig von dem Spiegelbild! Bislang war für mich mein Körper eine Selbstverständlichkeit. Seit 30 Jahre lebe ich in ihm. Er ist einfach da. Er hat gefälligst zu funktionieren. Versteht sich von selbst. Sobald er mal streikt oder nach Aufmerksamkeit schreit, bin ich genervt und zicke ihn an, wieso er aufhört zu funktionieren. 

Genau das ist in meinen Augen seine Aufgabe: Er soll funktionieren. Selbstliebe und Wertschätzung sind Fremdwörter. Wenn er ein paar Kilos abgegeben hat, dann bekam er ein kleines Lob. Das wars dann auch schon. Ich hätte ihn gerne etwas schlanker und sportlicher. Damit kann ich noch leben. Wenn er noch zusätzlich krank wird, dann sehe ich rot und verurteile ihn für seine Schwäche nicht zu funktionieren. Was ich vergesse ist, krank zu werden ist für ihn die einzige Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Ich bin gezwungen zuzuhören.

Ich habe lange vergessen, wie wichtig unser Körper für uns ist. Mein Verstand ist so arrogant, dass er meint, er brauche den Körper nicht. Er ist der Größte, daher braucht er niemanden. Daraufhin habe ich meinem Geist einen Realitätscheck unterzogen: DU bist nichts ohne den Körper. All deine Ideen bleiben auf der Strecke, wenn der Körper sie nicht umsetzen kann, weil er zu krank ist.

Meine neue Formel lautet: mind. 2-3 Mal am Tag den Körper zu fragen: Wie geht es dir?

Eine simple Frage. Er hat am Anfang wie ein bockiges Kind reagiert: Ist dir doch egal. Was interessiert dich das. Er gab mir schlichtweg keine Antwort. Da er kein Vertrauen mehr in mich hatte. Ich hatte ihn so lange vernachlässigt.

Es braucht nun Zeit, um wieder Vertrauen zu meinem Körper aufzubauen. Es lohnt sich. Was sind wir ohne unseren Körper? Brauchen wir erst eine ernsthafte Erkrankung, um unserem Körper zuzuhören? Wir können so vieles über ihn lernen. Er ist eine Leistungsmaschine. Da ist es doch nicht zu viel verlangt, ab und zu nachzufragen: Wie geht es dir? Was brauchst du gerade?

Lasst uns auf unseren Körper achten und ihm die Wertschätzung schenken, die dieses wundersame Wesen verdient hat!

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